
Namibia 2024
18.04.2024 – 10.05.2024
Im Frühling 2023 hat Kathrin uns gefragt, ob wir mit ihrer Familie drei Wochen durch Namibia reisen möchten. Wir sind schon öfter mit ihnen gereist, damals noch ohne Kinder, das konnten wir uns gut vorstellen. Sie haben die ganze Reise perfekt geplant und gebucht. Für drei Wochen nach Namibia zu fliegen, schien uns dann etwas knapp, deshalb beschlossen wir, noch drei Wochen anzuhängen. In dieser Zeit wollten wir nach Botswana fahren. So sind wir dazu gekommen, zum ersten Mal eine Reise akribisch vorauszuplanen. Wir mussten Campingplätze und Eintritte in Nationalparks buchen und uns natürlich an die geplante Reise halten.
Unser Flug ging via Frankfurt und von dort aus direkt nach Windhoek. Leider klappte es nicht mit dem gebuchten Nachtflug – wir mussten in Frankfurt übernachten und konnten erst am nächsten Morgen fliegen. So sind wir abends anstatt morgens in Windhoek angekommen – das bedeutete noch eine Übernachtung in Windhoek, weil man abends keine Mietautos abholen kann.
Die zwei Mietautos, Allrad Toyota Lancruiser, sind perfekt ausgerüstet. Für die Familie haben sie ein Auto mit grossem Dachzelt gemietet, wir haben eine Variante mit Aufstelldach und Ausklapp-Schlafplatz.


Wir hatten Glück, durch den verspäteten Flug mussten wir nur einen gebuchten Platz auf dem Weg in den Etosha NP ausfallen lassen. Während wir noch unser Auto entgegennahmen, haben Kathrin und Ueli den ersten Grosseinkauf gemacht. Danach ging es auf schnellstem Weg zum Namutoni Camp. An diesem Tag sind wir über 550km bei schönstem Wetter durch tolle Landschaften gefahren und haben es gerade noch in den Park geschafft, bevor das Tor geschlossen wurde. Die Kinder haben es sehr gut gemacht, sie sind auch abends noch bester Laune! Im Camp gönnen wir uns ein Nachtessen im Restaurant und geniessen es bei einem Savanna Dry, in Afrika und in unserem Zeitplan angekommen zu sein.

Im Etosha NP übernachten wir im Namutoni, Halali und Okaujuejo Camp, wir fahren täglich durch den Park und sehen viele Tiere: Elefanten, Zebras, Giraffen, Nashörner, Springböcke, Kuhantilopen, Oryxe und Gnus, sogar eine Löwin – auch schöne farbige Vögel können wir beobachten.

Auf der Fahrt durch die wunderschöne Landschaft zum Palmwag Camp sehen wir auf langer Strecke Elefantenspuren am Wegrand – leider sehen wir die Elefanten nicht. Während Würths mit den Kindern einen geführten Morgenspaziergang machen, schlafen wir aus und nutzen die Dusche des Camps ausgiebig. Das Wetter ist perfekt, am Tag wird es ca. 26° warm, nachts kühlt es etwas ab.



Auf Schotterstrassen fahren wir durch die Steinwüste zum Mowani Camp – einem wunderschön gestalteten Campingplatz zwischen grossen Steinen in der unberührten Natur.





Unterwegs besuchen wir eine Schule in Bergsig und das Damara Living Museum. Hier wird den Touristen gezeigt, wie die Damaras gelebt haben. Es ist sehr eindrücklich, die Damara sind fröhliche und freundliche Menschen, die Anlage sehr gepflegt und gut eingerichtet.





In Twyfelfontain lassen wir uns von einem Führer die Petroglyphen der San erklären, dann fahren wir am «burnt mountain» dem verbrannten Berg vorbei über eine tolle Offroad-Strecke zur White Lady Lodge. Unterwegs sehen wir Welwitschias, eine Pflanzenart, die bis 3’000 Jahre alt werden kann, und so viel Silbergras, dass es aussieht, als läge Schnee auf der Steinwüste. Die Kinder fanden das Geschüttel auf der Piste lustig – ab und zu schlafen sie während der Fahrten, oder sie können Kindersendungen hören.





Nach der White Lady Lodge fahren wir auf abgelegenen Pisten zur Spitzkoppe, wo wir einen tollen Stellplatz haben. Nachts kommt plötzlich heftiger Wind auf. Obwohl wir geschützt zwischen den Felsen stehen, müssen wir die Dachzelte zusammenräumen und unten im Auto weiterschlafen. Am nächsten Tag bläst der Wind nicht mehr. Wir fahren ein grosses Stück auf einem Offroad-Track und später auf breiteren Pisten ans Meer zur Robbenkolonie. Auf hölzernen Stegen können wir tausende von Robben beobachten. Viele von ihnen sind im Wasser, wo sie jede Menge Fische finden. Babies wuseln zwischen den grossen Robben herum und suchen quäkend nach ihren Müttern.







Auf der Fahrt nach Swakopmund fahren wir an besonders gefärbten Hügeln vorbei. Die Färbung stammt von Flechten, die auf den Hügeln wachsen.

Von Swakopmund aus machen wir einen Ausflug in die Wüste – es werden uns die kleinen Wüstentiere gezeigt. Wir sind eine kleine Gruppe, unsere Guides sind sehr erfahren und können uns eine Zwergpuffotter, ein Namaqua Chamäleon, einen wunderhübschen regenbogenfarbigen namibischen Sandgecko und eine flinke Düneneidechse zeigen. Auch das Nest, bzw den Deckel eines Eingangs zum Tunnel einer weissen Spinne wird uns gezeigt.




Auch am zweiten Abend in Swakopmund essen wir auswärts, dieses Mal ist im Jetty reserviert, auch hier haben wir einen super Platz und können den Sonnenuntergang geniessen.



Ausgerüstet mit einem Permit für eine Sanddünenfahrt fahren wir in Richtung Bloedkoppie weiter. Bei «Langer Strand» machen wir einen Abstecher in die Dünen, wo Hans den Toyota erfolgreich im Sand versenkt. Die Freude ist nicht bei allen gleich gross, aber die Kinder helfen fleissig mit beim Schaufeln. Dann dürfen die sie für eine Runde durch die Sanddünen auf dem Beifahrersitz Platz nehmen.




Auf viel Teerstrasse und sicher ebenso vielen Pisten, wo wir allein unterwegs sind, erreichen wir den Namib Naukluft NP.





Von Sesriem aus fahren wir ins Sossusvlei – die Tiefsandfahrt macht allen Spass! Im Dead Vlei sind noch nicht viele Menschen unterwegs – Kathrin und Ueli steigen mit den Kindern auf eine hohe Düne – wir warten auf dem Parkplatz und wundern uns über die vielen Touristen, die auch in der grössten Hitze noch ins Dead Vley wandern und die Autofahrer, die mit ihren Porsches durch den Tiefsand mahlen.



Die Landschaft auf dem Weg zum Namib Rand Family Hideout ist wunderschön. Auf einer schönen Piste fahren wir durch rote Sandhügel an rosafarbenen Bergen vorbei. Auf dem wunderschönen Stellplatz vergnügen sich die Kinder mit dem Beobachten von Toktok -Käfern. Sie bauen Strässchen im Sand und versenken Becher mit Wasser als «Wasserlöcher» für die Käfer. Die Kinder klettern auch auf die Dünen und rutschen herunter.




Direkt bei unserem Stellplatz hat es eine kleine Wasserstelle, an der Oryxe vorbeikommen, um zu trinken. Abends macht sich eines der Kinder mit der UV Lampe erfolgreich auf die Suche nach Skorpionen.



Der nächste Tag beginnt mit einer Spassfahrt durch den Tiefsand – Hans und Ueli suchen sich schwierige, tiefsandige Passagen. Ueli schafft alle, Hans bleibt bei einer stecken, schafft es im dritten Anlauf aber doch noch auf den Hügel.




Danach fahren wir in Richtung Tiras Berge. Unterwegs wird die Landschaft zartgrün und wir sehen grasende Oryxe in der Nähe der Gunsbewys Farm.

Der wunderschöne Campingplatz ist sehr speziell gelegen und bietet eine wunderbare Aussicht. Von der Betreiberin erhalten wir ein Heft mit Informationen zur Geschichte, der Landschaft und den Pflanzen der Gegend.


Sie hat früher Führungen auf ihrer Ranch gemacht, auf denen sie den Touristen lebende Steine zeigte. Sie erklärt uns, dass diese fast alle abgestorben seien und empfiehlt uns, Bekannte von ihr zu besuchen, die auf ihrer Lodge eine von der Regierung unterstützte Lithop-Zucht betreiben.
Über Klein Aus fahren wir zur «Alte Kalköfen» Lodge, wo das Besitzerpaar eine Sammlung lebender Steine (Lithops) pflegt. Diese grosse, perfekt organisierte Sammlung ist sehr sehenswert!




Auf dem Weg ins Mata Mata Camp im Kgaladi NP besuchen wir den Köcherbaumwald und die Fundstätte eines Mesosaurus – hier gibt es auch klingende Steine zu sehen. Die Führung von dem achzigjährigen Giel Steenkamp ist sehr interessant und unterhaltsam. Sein Sohn hat den versteinerten Mesosaurus als Zehnjähriger beim Spielen gefunden.





Im Kgaladi NP machen wir Abendfahrten zur Wildbeobachtung – einmal auch mit Guide. Wir schlafen im Mata Mata Rest Camp, im Twee Rivieren Camp und zum Abschluss gibt es noch eine Nacht im Mata Mata Tented Camp. Dieses Camp ist nicht eingezäunt. Es wird uns empfohlen, abends mit dem Auto von der einen zu anderen Campsite zu fahren, weil die wilden Tiere hier frei durch das Camp gehen können. Nachts höre ich unseren Zeltnachbarn schnarchen – so laut, dass ich erwache. Am Morgen stelle ich dann fest, dass wir gar keine Nachbarn haben – aber es ist ein Löwe durch das Camp spaziert. Gut möglich, dass dies mein schnarchender Zeltnachbar war. Etwas später hören wir den Löwen auch brüllen, aber wir können ihn nicht sehen. Kathrin und Ueli haben ihn gesehen – ein anderer Gast hat ihn mit seinem Taschenlampenstrahl gefunden.







Die letzte gemeinsame Station in Namibia ist das wunderschöne Bagatelle Camp. Wir bekommen einen riesigen Platz mit einer grossen Sanitäranlage für unsere zwei Camper.

Im Restaurant essen wir wunderbar! Die Familie und Hans machen eine geführte Wanderung mit den San – sie zeigen der Gruppe, wie die San gelebt haben.



Die Lodge ist sehr schön gebaut, die Tische für das Nachtessen stehen im dunkelroten Sand. Kudus spazieren durch die Anlage – zwischendurch versuchen sie, den Zucker von den Tischen zu fressen – meistens ist das Personal zu spät, um die Zuckersäcklein zu retten.

Am 10. Mai versabschieden wir uns von Kathrin, Ueli, und den Kindern, sie fahren nach Windhoek und fliegen zurück in die Schweiz, während wir nach Botswana weiterfahren.
Es war eine sehr schöne, erlebnisreiche Zeit!