Polen - Tschechien 2022

Polen – Tschechien

31. Juli – 13. August

Anita und Dani haben uns gefragt, ob wir sie auf ihrer ersten Reise mit ihrem Wohnwagen in Polen besuchen würden. Normalerweise versuchen wir, während der Ferienzeit zuhause zu bleiben, aber natürlich haben wir in diesem Fall zugesagt.

Aussicht vom Landvergnügenstellplatz bei Kirchheim

Am ersten Tag fahren wir nach Kirchheim zu Manfred Schmid und Werner Wallner. Sie haben eine Wassergärtnerei und züchten Lotospflanzen. Diesen Landvergnügenplatz haben uns Anita und Dani empfohlen. Es ist paradiesisch schön am Weiher in Kirchheim. Am nächsten Tag besichtigen wir im Treibhaus die vielen verschiedenen blühenden Lotospflanzen. Wir wussten beide nicht, dass vom Lotos alle Teile essbar sind. Manfred beabsichtigt, demnächst Lotoschips zu produzieren und zu verkaufen. Die sehen sicher lustig aus mit ihren Löchern!

Im Treibhaus

Auch am 1. August fahren wir einen Landvergnügenhof an. Martin Biegerl führt zusammen mit seiner Familie neben einer Speditionsfirma auch einen Hof mit vielen verschiedenen Tieren. Er nimmt uns mit dem Traktor mit zur Fütterung der Hirsche auf einem Hügel. Die Tiere sind sehr neugierig und gar nicht scheu. Wir müssen das Futter richtig verteidigen. Max, der Leithirsch, hat ein gewaltiges Geweih! Martin und Hans haben viel zu bereden, es wird nach Mitternacht, bis wir endlich im Lastwagen liegen.

Beihirsch (links) und Leithirsch Max verfolgen das Futter

Wir fahren die Strecke nach Polen über Autobahnen, auf denen in unserer Richtung wenig Verkehr ist. Nach einem weiteren Zwischenhalt bei einem Gasthof, fahren wir am 3. August über die Grenze nach Polen. An einer Autobahnraststätte hilft uns eine freundliche Verkäuferin, die e-toll-App zu installieren und das Konto aufzuladen. So können wir in Polen die Autobahnen benutzen und vorschriftsgemäss bezahlen.

riesiges Feld in Polen

Am späteren Nachmittag treffen wir in , Scinawka Srednia bei Tom und Anastasia ein. Wir werden von allen herzlich begrüsst – Fanny und Erin freuen sich, uns wieder zu sehen. Es ist wunderschönes, warmes Wetter und wir können jeden Abend draussen essen – alle bringen, was sie haben und jeder bedient sich bei den Sachen die er/sie mag. Anastasia macht wunderbare Pierogi!

Frühstück bei Tom und Anastasia in Scinawka Srednia

Tags darauf besuchen wir ein Felslabyrinth in der Nähe. Da auch in Polen Sommerferien sind, ist hier sehr viel los. Die Felsen sind absolut sehenswert – der Park ist an der Grenze zu Tschechien und auf einem Hügel. Wir haben eine tolle Aussicht nach Tschechien. Am Nachmittag besuchen wir den wunderschönen, riesigen Stadtpark von Kudowa Zdróy – es ist ein Kurort mit Heilquellen. Die zwei Quellen liefern spezielles, sehr eisenhaltiges Wasser mit natürlicher Kohlensäure. Die Heilkraft des Wassers war bereits im 16. Jahrhundert bekannt.

Aussicht nach Tschechien
Im Felslabyrinth
Im Kurpark Kudowa Zdróy

Am 5. August machen wir einen Ausflug zu einem teilweise restaurierten Schloss (Zameck Sarny – Scharfeneck). In einem Gebäude wird ein Kaffee betrieben. Das Kaffee ist sehr ungewöhnlich: die Innenräume befinden sich im renovierten Teil des Schlosses. Auf der Terasse und in verschiedenen Innenhöfen und kleinen Gärten stehen einzelne Tische mit bequemen Sitzgelegenheiten. Auch hier wird man bedient. Auf der ganzen Anlage gibt es noch viel instand zu stellen, aber was schon gemacht ist, ist sehr stilvoll renoviert.

Schloss Zamek Sarny
Überall Sitzgelegenheiten, hier wird serviert!
Gewölbe beim Eingang

Wir verabschieden uns von Anita und ihrer Familie und fahren weiter durch schöne Landschaften. Am Abend fragen wir bei einem Bauernhaus am Ende einer Strasse, ob wir hier übernachten dürfen. Es wird uns erlaubt. Schon bald klopft die Bäuerin an unsere Türe. Sie bringt uns ein grosszügiges Geschenk aus ihrem Garten: ein Kilo Honig, eingemachte Gurken, 10 Eier, 2kg Tomaten und fast so viele Gurken. Wir wissen gar nicht recht, wie wir reagieren sollen und bedanken uns herzlich. Am Abend machen wir einen längeren Spaziergang an die Oder (noch ohne tote Fische).

An der Oder bei Ziemnice Male (Klein Schimnitz)

Unser nächstes Ziel sind die Salzminen bei Krakau. Hier können wir auf dem Parkplatz übernachten. Am Abend lassen wir uns von einem Taxi in die Altstadt von Krakau bringen. Es ist sehr belebt auf den Plätzen und überall wird musiziert und getanzt. Es sind sehr viele Menschen unterwegs, die Stimmung ist sehr angenehm. Man hat das Gefühl, dass alle es geniessen, wieder mal so richtig im Menschengewühl zu stecken. Hans besucht die Salzmine – es ist eine riesige Anlage, die auch heute noch sehr viel Salz liefert, obwohl nur noch «geerntet» und nicht mehr abgebaut wird.

In der Altstadt von Krakau
In der Salzmine

Auf der geplanten weiteren Route suchen wir einen Campingplatz. In Zakopane gibt es einen, also fahren wir dort hin. Was wir nicht wussten: Zakopane ist so etwas wie das Zermatt Polens aber mit viel Verkehr. Schon auf dem Weg dort hin geraten wir immer wieder in Staus, weil die Strassen erneuert werden. Aber vor dem Ort gibt es Stau wegen zu viel Verkehr, Fussgängerstreifen und Kreiseln im «Dorf». Der Zeltplatz liegt im Grünen und es ist sehr ruhig. Auf unsere Frage nach der Verkehrslage meint die Campingbetreiberin achselzuckend: das ist hier immer so.

Campingplatz in Zakopane
Haus bei Zakopane
bei Zakopane
Wellenstrasse vor Jablonka

In der Gegend um Zakopane gibt es viele Häuser mit steilen Dächern und Vordächern unter den Fenstern, die sehr ähnlich aussehen wie unser Haus. Auf kleinen Strassen mit wenig Verkehr fahren an Naturparks vorbei an einen kleinen See und danach in Richtung Tschechien.

Jezioro Miedzybrodzkie
Burg Bouzov

Hier ist es etwas komplizierter mit der Maut für unser schweres Gefährt, aber nach etwa zwei Stunden haben wir es geschafft. Auf der Suche nach einem Stellplatz finden wir eine abgelegene Burg, wo das Campen auf dem Parkplatz möglich ist.

Aussicht vom Parkplatz vor der Burg Bouzov

Diesen erreichen wir über kleine Strassen durch schöne Gegenden. Auf dem Platz haben wir eine wunderbare Aussicht und sind fast allein. Am Morgen besuchen wir die Burg Bouzov. Sie ist sehr sehenswert!

Burg Bouzov, Aussicht
Innenhof
grosser Saal

Auf der Weiterfahrt passen wir einen Moment lang nicht auf, und landen deshalb auf einer verstopften Strasse in die falsche Richtung. Bei der nächsten Gelegenheit biegen wir von der Strasse ab, d.h. wir verlassen den Stau und versuchen, einen Weg übers Land in der richtigen Richtung zu finden. Der Umweg hat es in sich. Wir stehen mehrfach vor Höhenbeschränkungen, fahren eine kurze Offroad-Strecke und müssen ein paar mal wenden. Allerdings finden wir diesen Ausflug auch lustig – es macht Spass, sich einen Weg zu suchen, wo es keinen offiziellen gibt.

Das passt nicht.
wo das wohl hinführt
Ende der Strasse – jetzt offroad
Wir finden wieder eine befestigte Strasse

Nach einem weiteren Zwischenhalt in Tschechien treffen wir wieder bei der Lotosgärtnerei ein. Wir übernachten noch einmal am Teich und kaufen einen grossen Lotos den wir bei uns überwintern möchten. Ob das klappt?

Am 13.8.2022 sind wir wieder in Herisau.

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