Frankreich 2022

Nach Frankreich in Richtung Finistère

26. April – 5. Mai 2022

Nach dem Hans am Lastwagen einiges optimiert hat (Backofen, Rückfahrkamera, Bayernluft) fahren wir am 26. April kurz vor Mittag in Richtung Elfingen los. Wir besuchen zuerst Sylvia und Peter Stotz, die «Eltern» unseres Lastwagens. Sie freuen sich über unseren Besuch und haben uns ein sehr feines Mittagessen gekocht. Vielen Dank ihr Lieben!

Weiher bei Lucelle

Von Elfingen aus fahren wir am gleichen Tag noch nach Lucelles. Hier standen wir schon ein paar Mal und haben auch im Restaurant L’Abbaye gegessen. Leider ist es bis auf Weiteres geschlossen. Wir plündern unseren Kühlschrank für ein kleines Nachtessen und schlafen wunderbar. Am nächsten Morgen machen wir Bekanntschaft mit Michel Fleury, der in der Gegend wohnt und uns zu sich einlädt. Wenn wir wieder einmal in der Nähe sind, werden wir ihn besuchen.

Bevor wir nach Frankreich einfahren, müssen wir die «Angles morts» Schilder am Lastwagen anbringen. Mit etwas Fantasie und Klebstoff ist das bald erledigt.

Der Doubs in Frankreich, nach La Motte
Juralandschaft bei Levier

Über St. Ursanne, Glère, St. Hypolite, dann dem Doubs entlang fahren wir eine wunderschöne Strecke bis Nozeroy. Der Doubs führt im Moment sehr viel Wasser, die Ufer sind links und rechts häufig überschwemmt.  In der Nähe von Nozeroy finden wir auf einem France-Passion Hof einen Stellplatz für die Nacht. Die Betreiberin des Hofes, die auch Gästezimmer hat, bietet uns an, mit ihren Gästen und der Familie zu essen. Da sind wir gerne dabei. Zum ersten Mal essen wir Mont-Dor chauffé dans la boîte – mit geschwellten Kartoffeln – sehr gut. Es wird noch Charcuterie, Saucisse und Salat offeriert. Zum Dessert gibt es frische Erdbeeren. Alle essen mit der Familie am grossen Tisch, es gibt interessante Gespräche. Die Familie sammelt alte Citroën, ein paar davon können wir am nächsten Tag besichtigen.

Landschaft bei Confort

Danach nehmen wir den Weg nach Aix-les-Bains unter die Räder – wir haben meiner Cousine Monika Bühler schon lange versprochen, sie an ihrem neuen Wohnort zu besuchen. Am späteren Nachmittag besuchen wir Monika in ihrer Wohnung, wo sie uns einen Apéro serviert. Am Abend gehen wir gemeinsam in die Stadt und essen auswärts. Wir geniessen es, mit ihr zu plaudern mit ihr durch die Stadt zu schlendern.

Blick nach Aix-les-Bains

Am nächsten Tag fahren wir nach Marlieux, wo wir wieder einen France-Passion Ziegenhof ansteuern. Die Fahrt durch den französischen Jura ist schön. Marlieux liegt im Département Ain in der Region Bourg-en-Bresse. In der Gegend ist es recht flach und es hat sehr viele Weiher und kleine Seeen. Der Hof liegt eigentlich an einem Weiher, aber dieser ist im Moment ausgetrocknet. Am nächsten Tag fahren wir noch einmal einen Ziegenhof an. Auf der Strecke gibt es viel zu sehen. Hübsche Dörfer und Alleen mit riesigen Bäumen. Wir sind früh auf dem Hof bei Gibles (Ferme les Avonières), der auf einem Hügel liegt, deshalb machen wir eine längere Wanderung. Wir können von hier auf beide Seiten in die Landschaft sehen.

Aussicht von Les Avonières

Am Abend schaut Hans dem Bauern beim Melken und füttern der Ziegen und Jungiere zu. Wir kaufen wunderbar feinen Ziegenkäse und zwei Sorten Glacé (Bier- und Milchglacé). Ob das schmeckt?

La Clayette

Auf der Weiterfahrt hören (und sehen) wir den Livestream von der Kommunionsfeier von Giulia. Es ist, als ob wir dabei wären. Wir staunen nicht schlecht über das perfekte Netz in Frankreich. Wir fahren die ganze Zeit während der Feier und haben keine Ausfälle! An diesem Tag steuern wir einen Campingplatz in Decize an. Dieser liegt auf einer Halbinsel an der Mündung des Aron in die Loîre. Der Platz ist sehr schön gelegen und noch fast leer. Wir finden einen ruhigen Platz direkt am Wasser und beschliessen, zwei Nächte zu bleiben. Am ersten Abend spazieren wir nach Decize und geniessen ein Essen im Restaurant «Chez Maxime». Am nächsten Tag spazieren wir wieder ins Städchen und geniessen unseren «freien» Tag.

Allee in Decize

Unsere Frankreichkarte reicht nicht mehr viel weiter, deshalb versuchen wir, eine Karte zu kaufen. In Baugy fragen wir Passanten und eine Verkäuferin, sie sind alle sehr freundlich aber ratlos. Bei einem grösseren Einkaufszentrum werden wir auch nicht fündig, aber dafür weiss die Verkäuferin Rat. Sie sei sicher, dass wir im Kiosk am Bahnhof Bourges eine Karte finden würden. Also fahren wir mitten in die Stadt hinein und parken am Bahnhof. Die Dame hatte Recht, wir finden die Folgekarte die wir benötigen. Dann fahren wir nach Luçay-de-Mâle zur «Ferme de Lolo». Wir können hier im Hof stehen. Der Platz für die Wohnmobile ist liebevoll gemäht, aber leider wirkt der ganze Hof sehr verfallen. Die Besitzerin ist sehr nett und freut sich über unseren Besuch. Die Nacht ist auch hier sehr ruhig und wir fahren erst los, nachdem wir im Hofladen ein paar Kleinigkeiten gekauft haben.

Eingang zum Stellplatz für kleinere Wohnmobile

Inzwischen haben wir den Dreh raus, wie wir das Navi füttern müssen, damit es uns über kleine Nebenstrassen führt. In Frankreich gibt es sehr viele Gewichtsbeschränkungen, deshalb können wir nicht einfach von A nach B eingeben, sonst müssen wir entweder auf die Autobahn, oder unglaublich lange Umwege fahren. Wir haben gelernt, dass wir manchmal einfach die Augen schliessen müssen, wenn ein 7.5t Fahrverbot einen Weg zur Irrfahrt machen würde.

Nebenstrasse bei Luçay-le-Mâle

So erreichen wir den nächsten France-Passion Stellplatz in La Flèche «Les belles ouvrières» über viele kleine Nebenstrassen auf denen es absolut keinen Verkehr hat. Zwar sind die Dorfdurchfahrten hin und wieder recht eng, aber es lohnt sich, die Dörfer sind sehr hübsch. Hier stehen wir wunderbar am Rand einer Pferdekoppel neben den alten Gebäuden der 91jährigen Besitzerin. Der Platz ist einfach perfekt, sauber gemäht, ausgeschildert und sehr grosszügig. Der Sohn der Besitzerin kommt vorbei und gibt uns Tipps für die Weiterfahrt. Wir besuchen die alte Dame in ihrem Haus und schenken ihr Schweizer Schokolade. Sie freut sich über den Besuch. Von hier aus können wir eine Wanderung in das nahe gelegene Naturschutzgebiet mit einem Vogelweiher machen. Auf zwei Inseln brüten Lach- und Schwarzkopfmöwen. Wir sehen auch Meerschwalben, eine Smaragdeidechse und hören einen Orpheusspötter singen. Hier ist es so schön, dass wir zwei Tage bleiben.

«Les Belles Ouvrières», La Flèche
France Passion Stellplatz La Flèche

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