Herbst 2021

Kroatien – Peloponnes

7. – 14. Oktober 2021

Nach Nijvice geniessen wir die schöne Tour der Küste entlang, wo wir kurz in Bosnien-Herzegowina einreisen müssen. Weil der Diesel hier viel billiger ist als in Kroatien, nutzen wir den Grenzübertritt und füllen unsere Tanks. Danach geht es wieder nach Kroatien. Wir übernachten in Dubrovnik und schauen uns diese wunderschöne Stadt an. Leider liegen gerade drei sehr grosse Kreuzfahrtschiffe im Hafen. Die Stadt ist entsprechend gerammelt voll mit Touristen.

wir waren da…

Über Bosnien-Herzegowina, Montenegro, Albanien, finden wir eine schöne Route nach Griechenland. In Montenegro nehmen wir die Fähre von Kamenari nach Lepetani, es gäbe hier eine grosse Bucht zu umfahren.

Unterwegs erleben wir viel Interessantes. Wir kaufen frische Früchte am Strassenrand, lernen die unterschiedlich gehandhabten Geschwindigkeitsregeln auf den Strassen kennen, sehen viele schöne Küstenabschnitte und tolle Landschaften.

unser Strasseneinkauf

Montenegro scheint uns riesig zu sein, hier gilt Tempo 40 oder 30 praktisch überall. Kaum ist man aus einem Dorf hinaus gefahren, sieht man die nächste 40er Tafel. Der Grossteil der Autofahrer*innen hält sich an die Begrenzungen.

Albanien gefällt uns – die Gegend um Tirana mutet afrikanisch an. Alles ist auf der Strasse unterwegs, zu Fuss mit Fahrrädern, Eselgespannen, Autos, mit allen möglichen Fortbewegungsmitteln. Auch in Albanien gibt es unglaublich viele Geschwindigkeitsbegrenzungen – die aber mehrheitlich nicht beachtet werden. Auf den Autobahnen wurden, so kommt es uns vor, die Leitplanken entfernt, um Geschäften den Anschluss zu ermöglichen.

privater Autobahnanschluss in Albanen

Immer wieder sind Menschen zu Fuss oder mit skurrilen Fahrzeugen entgegenkommend auf der Bahn unterwegs.

Durch die Ausfahrt auf die Schnellstrasse

auf der Autobahn geparkt

Überquert wird die Autobahn jederzeit und mit Baumaterial, Einkaufstaschen, Kindern und Fahrrädern. Ganz besonders gefällt uns in Albanien das Gebiet in der Nähe zur griechischen Grenze. Eine wunderschöne, wilde, wenig bevölkerte Gegend an der Vjosë und weiter oben am Drinos. Hätten wir uns nicht zur Einreise in Griechenland angemeldet, würden wir hier ein paar Tage bleiben.

An der Vjosë

vor der Grenze zu Griechenland

An der Grenze zu Griechenland werden wir von den Albanern ganz besonders gut kontrolliert. Hans muss mit dem Lastwagen durch den Scanner, während ich von einem Grenzbeamten bewacht werde. Am Ende schaffen wir es nach gut einer Stunde über die Grenze zu Griechenland und fahren durch eine wunderschöne bergige Landschaft über zwei Pässe wieder in Richtung Meer.

in den albanischen Bergen

in Griechenland angekommen

über zwei Pässe nach Igoumenitsa

In der Nähe von Igoumenitsa finden wir ein kleines, sehr griechisches Camp, wo wir zwei Nächte bleiben, um den griechischen Einreisevorschriften Genüge zu tun.

Camping Kalami, sehr griechisch!

Wir fahren weiter der Küste entlang nach Patras, wo wir uns im Camping Ionion Beach angemeldet haben. Auf den Strassen fallen uns in Griechenland die fast völlig fehlenden Geschwindigkeitsbegrenzungen ausserorts auf! Griechen überholen jederzeit: vorzugsweise über doppelte Sicherheitslinien und Sperrzonen bei Abzweigungen hinweg. Da die Kreuzungen in der Regel sehr übersichtlich sind, bleiben die Überholmanöver ungefährlich.

Im Camping angekommen, wird das Wetter schnell schlechter. Bevor wir jedoch in unser Häuschen einsteigen können, müssen wir die Scherben unserer Weingläser einsammeln. Offensichtlich haben wir zum ersten Mal übersehen, dass noch ein Staufach offen war. Kaum ist alles aufgeräumt, geht ein richtiger Sturm los. Unser Lastwagen wird so heftig durchgeschüttelt, dass wir fast seekrank werden. Nach etwa zwei Stunden ist der Spuk vorbei, aber mitten in der Nacht geht es noch einmal los. Gegen den Morgen hin beruhigt sich die Situation.

Nach Ionion Beach fahren wir weiter in Richtung Süden. Es regnet immer wieder. Das flache, küstennahe Gebiet wird hier sehr intensiv landwirtschaftlich genutzt. Wir sehen kilometerlange Gewächshäuser die bereit sind, bepflanzt zu werden. Olivenplantagen gibt es auch immer wieder.

Hans will eine Rundfeile kaufen, weil die Eingangstüre zu unserer Wohnung klemmt und sich das Problem mit einer Rundfeile beheben lassen würde. Wir finden ein Geschäft, das Stihl Geräte verkauft – hier sind Rundfeilen vorrätig, diese braucht es, um Kettensägenketten zu schärfen. Im Anschluss an den Kauf fährt Hans durch die Innenstadt – ich bin froh, muss ich nur die Kamera halten – es ist wirklich eng, wir fahren den Männern in den Kafenions fast über die Füsse.

Das Wetter wird wieder besser und wir fahren durch Olivenhaine mit uralten, knorrigen sehr eindrücklichen Bäumen. Die Ernte hat noch nicht angefangen, die Bäume hängen voller Früchte.

es ist eng in Pyrgos

Wir quartieren uns im Eroidios-Camp in einer Olivenplangage ein. Nach einer ruhigen Nacht wollen wir einen «Spaziergang» zum Voidokilia Strand machen (also ich, offensichtlich habe ich Hans schlecht informiert, denn er rechnet mit einem Spaziergang zum Strand). Die Wanderung, insgesamt gut 14km, durch das Naturschutzgebiet ist wunderschön, aber etwas speziell, da man das Ziel ständig vor Augen hat, aber riesige Umwege gehen muss.

griechischer Wegweiser

Wir schaffen es hin und zurück und sehen nebst Flamingos auch Eisvögel  – für mich das erste Mal!

die Ochsenbauchbucht (Voidokilia Strand)

Am Abend essen wir griechisches Essen im Restaurant des Camps (Kohlroulade, Gyros) und geniessen danach die Ruhe in unserem Lastwagen.

Die Wettervorhersage für das Gebiet in dem wir unterwegs sind, lassen uns vorsichtig sein. Es sind heftige Gewitter und Starkregen angekündigt bis am Freitag, 15.10.21. Wir wollen bis Koroni, wo es ein Camp in der Nähe des Dorfes hat. Unterwegs sehen wir, dass die Strasse teilweise überflutet wurden. Sie wird mit einem Bagger geräumt.

Blick zurück auf die Bucht in der das Erodios Camp liegt (Navarinou Bay)

Im Camping Koroni weist uns die Angestellte auf einen sehr engen Platz, aber es ist der einzige, der nicht von hohen Bäumen umgeben ist und weil Sturm angekündigt ist, macht das Sinn. Es regnet in Strömen, als Hans einparkt. Wir sind beide nass und richten unseren «Tumbler» ein. Sylvia und Peter Stotz, die ehemaligen Besitzer unseres Lastwagens, haben uns das erklärt: alle nassen Kleider in der Dusche aufhängen, Dachluke etwas öffnen und die Heizung auf einer durchlässigen Unterlage in die Dusche stellen, erste Stufe Wärme einstellen, Türe zu und schon trocknen die Kleider. Danke Sylvia und Peter!

Wir werden hier im Camp Koroni die zwei stürmischen Tage aussitzen. Am Samstag ist strahlend schönes Wetter angekündigt, dann kann es weitergehen.

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